Eine ästhetische, weil von außen nicht sichtbare Alternative für die Korrektur von Zahnfehlstellungen ist die Behandlung mit auf den Innen(Zungen-)seiten der Zähne (lingual) aufgebrachten Brackets. Viele Jugendliche und vor allem Erwachsene wünschen sich ein strahlende und "gerades" Lächeln. Der Gang zum Kieferorthopäden wird aus folgendem Grund aber nicht angetreten: Da sieht man ja alles!
Doch diese Methode ist unsichtbar !
Diese Methode der unsichtbaren orthodontischen (Zahnbewegung) Korrektur wurde anfang der 70ziger Jahre von Craven Kurz (USA) aus der Not heraus, auch Erwachsenen die Kieferorthopädie für den Alltag anbieten zu können, geboren. Diese Methode erlebte nach kurzem Tief in den USA eine Wiederbelebung in den Hochburgen der Lingualtechnik, in Ländern wie Japan, Frankreich oder Italien. Auch in Deutschland widmen sich immer mehr Kieferorthopäden dieser Technik, um ihren Patienten eine zeitgemäße und alternative Behandlungstechnik anbieten zu können.
Was unterscheidet diese Methode von der herkömmlichen Bracketbehandlung?
Die Brackets samt Kleber werden nicht mehr nacheinander beim Kieferorthopäden direkt auf den Zahn geklebt und anschließend mit einer Speziallampe ausgehärtet. Eine exakte Positionierung an den Innenflächen ist so nicht möglich. Die Lingualbracketes werden in einem speziellen Laborprozess optimal plaziert und diese Position aller Brackets eines Kiefers mittels einer Übertragungsschiene in die Praxis geschickt.
Weiterhin können alle für die Behandlung erforderlichen Bögen labortechnisch schon zu Beginn der Behandlung hergestellt werden. Insgesamt erfordert die Behandlung von Patienten mit der Lingualtechnik sehr viel manuelles Geschick und auch Erfahrung.
Der aufwendige Laborprozess und die anspruchsvollere Patientenführung sind neben der schwierigen Eingewöhnungzeit ein gewisser Nachteil. Nach ca. 2 bis 4 Wochen sind diese ersten Schwierigkeiten beim Essen und Sprechen aber verschwunden. Dann fällt der Außenwelt das Tragen einer festsitzenden Zahnspange nicht mehr auf.
Prinzipiell lassen sich viele Zahnfehlstellungen wie bei der "klassischen" Methode, bei der die Brackets von außen auf die Zahnfläche geklebt werden, behandeln. Einige Ausnahmen gibt es aber dennoch. Der Erfolg ist in hohem Maße vom Können des Kieferorthopäden abhängig.
Für manche Behandlungsaufgaben zeigt die linguale Technik auch Vorteile: Bedingt durch das Anbringen auf den Innenseiten ist von Beginn an das Zusammenbeißen der Zahnreihen nicht ganz möglich. Das wird bei einer notwendigen Bißerhöhung ausgenutzt. Verschiedene erforderliche Mechaniken liegen systembedingt näher am Widerstandszentrum der Zähne, auch das begünstigt viele Zahnbewegungen. Die linguale Apparatur verhindert zusätzlich das Einlagern der Zunge beim Schlucken bzw. das Andrücken der Zunge hinter den Schneidezähnen, was beim Lückenschluß eine großer Vorteil ist.
Die Selbstreinigung der Zähne funktioniert an den Innenseiten der Zähne natürlich besser als an den Außenflächen. Unschöne Entkalkungen können somit wirksam verhindert werden. Patienten mit solchen starken Entkalkungen oder Füllungen im Bereich der Außenfläche können also trotzdem mit einem geringeren Risiko für weitere Zahnschäden behandelt werden.
Letztlich hat diese Methode jedoch ihren Preis. Die Lingualtechnik ist keine Kassenleistung. Sie kostet, bedingt durch den erhöhten und zusätzlichen labortechnischen Aufwand deutlich mehr Geld als die Behandlung mit einer "sichtbaren Zahnspange".
Warten Sie nicht und rufen Sie uns an : (0381) 375 07 22 |