Die Segmentbogentechnik wurde 1961 erstmals durch den Amerikaner Charles Burstone beschrieben und bis 1974 durch Burstone und Koenig umfassend weiterentwickelt und in seiner Gesamtheit als "Zwei-Zahn-Konzept" veröffentlicht.
Bei der "segment arche technique" handelt es sich um ein therapeutisches Denkprinzip, dass mit jedem kieferorthopädischen Techniksystem zu Anwendung kommen kann. Es beinhaltet die Reduktion und Vereinfachung der physikalischen Betrachtung eines Bracket-Bogen-Systems und ermöglicht eine zielorientierte und kräftebestimmte Zahnbewegung und die Möglichkeit, aktive und passive Zahneinheiten aufzubauen.
Diese Technik arbeitet gewebeschonend auf Grund einer exakt geplanten und bei Patienten eingesetzten Mechanik und bei der der Behandler jede einzelne Zahnbewegung bestimmt. Jegliche Eigendynamik einer sonstigen kieferorthopädischen festen Apparatur durch einen konfektionierten Vollbogen (straight wire) kann vermieden werden. Der Einsatz und die klinische Anwendung der Segmentbogentechnik erfordert ein hohes Maß an biomechanischen Kenntnissen der Zahnbewegungen. Die zielgerichtete Behandlung setzt die genaue Kenntnis der zu verwendenden Kräftesysteme nach Richtung und Betrag voraus.
Das Ziel jeder festsitzenden kieferorthopädischen Therapie ist die dreidimensionale Anordnung der Zähne. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es seit Edward Angle 1887 das sogenannte Idealbogenkonzept. Ein solcher starrer Bogen vermag Zähne und einen Zahnbogen auszurichten. Nach dem Einsatz in ihrer Stärke verschiedener Bögen soll ein idealer Zahnbogen erzielt werden. Dieser Idealbogen ist Mittel zum Zweck. Betrachtet man einen Zahnbogen mit 14 Zähnen, so ergeben sich bei einem eingesetzten (in die Brackets) durchlaufenden Bogen mindestens 13 statisch unbestimmte Kräftesysteme, deren Wirkungen sich gegenseitig addieren, überlagern und nicht vorhersehbar sind.
Die Kenntnis und klinische Anwendung der Segmentbogentechnik ermöglicht nicht nur ein zielgerichtetes und zeitsparendes Vorgehen während der Behandlung mit einer festen Apparatur sondern verhindert auch Schäden am Zahnhalteapparat.
Jede kieferorthopädische Therapie mit einer Zahnbewegung hat eine parodontale Dimension (Parodont = Zahnhalteapparat), die sie überhaupt erst ermöglicht. Eine schadlose Bewegung eines Zahnes durch den Knochen erfolgt nur bei intaktem Zahnhalteapparat. Die Segmentbogentechnik gibt dem Kieferorthopäden die Möglichkeit, Zahnbewegungen schonend und schnell unter Einsatz modernster Materialien durchzuführen.
Warten Sie nicht und rufen Sie uns an : (0381) 375 07 22 |