Die kieferorthopädische Zahntechnik umfaßt die Herstellung aller kieferorthopädischen Geräte. Angefangen von der Modellherstellung aus den Gebissabformungen eines Patienten bis zur Fertigstellung einer Zahnspange liegt die Herstellung in der Verantwortung eines erfahrenen und geschickten Zahntechnikers.
Nach der exakten Planung durch den behandelnden Kieferorthopäden und Festlegung der ersten Zahnspange werden aktuelle Abformungen eines bzw. beider Kiefer genommen. Diese Alginat-Abformungen werden dann im Labor vom Zahntechniker in Gips ausgegossen. Nach ca. 30 Minuten ist der Gips ausgehärtet und kann für die weitere Bearbeitung vorbereitet werden.
Je nach Zahnspange müssen nun verschiedene Vorbereitungen (Radierungen) am so genannten Arbeitsmodell vorgenommen werden. Eine typische Klammer besteht prinzipiell aus drei Elementen: dem Plattenkörper oder der Basis aus Kunststoff, den Halteelementen, die für den "Sitz bzw. Halt" der Klammer an den Zähnen verantwortlich sind, aus federhartem Draht mit unterschiedlichstem Durchmesser und den aktiven Elementen, die die eigentlichen Zahnbewegungen bewirken sollen. Am bekanntesten ist die Dehn-Schraube, die vom Patienten eigenständig regelmäßig nachgestellt werden kann.
Nach Vorbereitung des Arbeitsmodells beginnt der kieferorthopädische Zahntechniker in der Regel mit dem Biegen der Drahtelemente. Diese werden am Modell provisorisch befestigt. Anschließend werden benötigte Schrauben eingelegt und die Ausdehnung des Plattenkörpers am Modell eingezeichnet. Über das so vorbereitete Arbeitsmodell wird nun der ausgewählte Kunststoff gestreut, der unter hohem Druck in einem Spezialbehälter in ca. 10 Minuten aushärtet. Dieser Klammer"rohling" wird anschließend noch ausgearbeitet, geglättet und auf Hochglanz poliert. Nach einer Reinigung und Desinfektion ist die Zahnspange für den Patienten fertiggestellt.
Bei der Farbgebung sämtliche Kunsstoffteile seiner Zahnklammer kann jeder Patient aus einer breiten Palette auswählen. Ohne technische Schwierigkeiten kann der Zahntechniker auch kleine Bilder oder den beliebten Glitzer einarbeiten. So erhält jeder Patient sein individuell gestaltetes Gerät.
Der technische Herstellung einer Zahnspange dauert je nach Art und Umfang ihrer Teile mehrere Stunden. Neben recht einfachen Einzelklammern für einen Kiefer gibt es auch sehr kompliziert gestaltete Geräte, bei deren Anfertigung ein hoher Material- und Zeitaufwand notwendig ist. Hierzu gehören z.B. Geräte, die zwischen beiden Kiefern (bimaxillär) getragen werden, Aufbißschienen bei Kiefergelenkschmerzpatienten, Metallgußarbeiten oder auch die Spezialschienen, so genannte OP-Splinte, bei Dysgnathiepatienten.
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