Festsitzende Zahnspangen oder Apparaturen gibt es in den verschiedensten Formen, die zum Teil auch als Multiband- oder Multibrackettechnik bezeichnet werden. Optisch ist diese Art der kieferorthopädischen Behandlung recht auffällig. Bis auf wenige Ausnahmen haben sich heute als Alternative zu den Metallbändern, die noch vor 30 Jahren für jeden Zahn angefertigt werden mußten, die sogenannten Brackets (sprich: Bräckitts) für jeden Zahn durchgesetzt.
Die Brackets werden nach ausführlicher Reinigung der Zahnoberflächen mit einem Spezialkleber nach einem bestimmten System ganz exakt auf dem jeweiligen Zahn positioniert und mit einer Lichtlampe hoher Leistung für ca. 30 Sekunden ausgehärtet. Dieser Spezialkleber setzt zur Verbesserung der Mundhygiene Fluorid-Ionen frei, die den Zahnschmelz vor Karies schützen.
Nachdem alle Zähne mit einem Bracket beklebt worden sind, wird für jeden Zahnbogen ein kieferorthopädischer Bogen in die Brackets bzw. Bänder der Backenzähne eingebunden. Dies können bunte oder durchsichtige Gummiligaturen sein. Dadurch wird der Bogen in den Brackets gehalten und kann Kräfte über das geklebte Bracket auf den gesamtem Zahn ausüben.
Neben den üblichen und von den Krankenkassen bezahlten Metallbrackets gibt es auch zahnfarbende Brackets aus Kunststoff oder noch besser auch glasklarer Keramik. Passend dazu gibt es auch zahnfarbende und beschichtete Bögen und weiße Ligaturen. Eine feste Zahnspange ist dann nur noch im Seh-Nahbereich (unter 60cm) des Patienten für Außenstehende sichtbar. Der Wunsch nach goldfarbenden Brackets kann ebenso gestillt werden wie nach im Disco-Licht leuchtende Brackets.
Eine besondere Form der Behandlung stellt die Lingualtechnik dar. Hierbei werden die Brackets nicht auf die Außenseite der Zähne, sondern auf die Innenseite geklebt. In diesem Falle ist die feste Zahnspange wirklich unsichtbar (Info: Lingualtechnik).
Die heutigen im Munde angewandten Bögen zur Zahnkorrektur sind auf Hochtechnologie beruhende Materialien, die nicht allergisch sind und fantastische Eigenschaften besitzen. Solche Bögen haben z.B. superelastische Eigenschaften und stellen sich aus jeder Verformung in ihre, einem idealen Zahnbogen nachempfundene Form zurück. Die Anwendung der Multibracket-Therapie verlangt einiges an biomechanischem Know How (Info: Segmentbogentechnik).
Das Prinzip der Korrektur mit einer festsitzenden Zahnspange beinhaltet die Ausformung des Zahnbogens im Ober- und Unterkiefer nach einer idealen Bogenform. Neben den Bestandteilen einer festen Apparatur, Brackets und Bänder, helfen verschiedene, teilweise sehr komplexe Mechaniken zwischen den Zähnen innerhalb eines Kiefers und auch zwischen Ober- und Unterkiefer eine exakte Verzahnung der Ober- und Unterkieferzähnen zu erreichen.
Einzelne Zähne können so z.B. durch Gummiketten, Zugfedern, Druckfedern oder Teilbögen ganz gezielt in die gewünschte Position innerhalb des Zahnbogens bewegt werden. Jede nur erdenkliche Bewegung ist prinzipiell mit einer festen Apparatur möglich, einen gesunden Zahn, gesunde Zahnfleischverhältnisse, einen gesunden Knochen und eine kieferorthopädisch sinnvolle Bewegung vorausgesetzt.
Eine feste Zahnspange wird in der Regel angewendet, wenn alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind, also etwa ab dem 12. Lebensjahr. Nach oben gibt es keine Altersgrenze. Es gilt der Grundsatz - so lange ein Zahn im Knochen, so lange kann er auch bewegt werden. Heute lassen sich immer mehr Erwachsene beim Kieferorthopäden behandeln, zum einen weil die Behandlung in der Kindheit nicht zufriedenstellend war, die Möglichkeiten nicht bestanden oder weil einfach die eigenen ästhetischen Ansprüche gewachsen sind.
Voraussetzung für den Einsatz einer geklebten Apparatur ist eine sehr gute Zahnpflege und Mundhygiene. Die Keimbelastung mit Bakterien und die Plaquemenge (Zahnbelag) steigen nachweislich bei ungenügender Pflege an.
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